Was ist Mantrailing?
Der Begriff Mantrailing (engl.: man = Mensch und trail = Spur) stammt aus dem Amerikanischen und steht für die Suche nach einer bestimmten Personen anhand ihres individuellen Geruchs. Der Individualgeruch ist vergleichbar mit dem Fingerabdruck eines Menschen und somit einzigartig. Von Bakterien zersetzte, abgestorbene Hautzellen in Verbindung mit Hautausscheidungen sind verantwortlich für den Individualgeruch. Ein Mensch verfügt über zwei Billionen Hautzellen wovon er täglich etwa 40’000 verliert. Diese Hautpartikel werden vom sich bewegenden Menschen verwirbelt und verstreut. Durch das Einwirken von Bakterien auf die menschlichen Zellen entsteht der Geruch, dem der Hund folgt. Mit Hilfe eines Geruchsträgers (z.B. Kleidung, Taschentuch, Schlüssel usw.) nimmt der Hund die Geruchsspur der vermissten Person auf. Ein gut ausgebildeter Hund (Mantrailer) kann auch nach Stunden und Tagen diesen Individualgeruch noch aufnehmen, verfolgen und den Vermissten – auch mitten auf einem belebten Platz – finden. Vertiefte Informationen zum menschlichen Individualgeruch sowie dem Funktionieren der Hundenase erhalten Sie im Rahmen unserer Seminare. Trainingsgruppenmitglieder können diese Informationen zudem jederzeit im Loginbereich nachlesen.
Mantrailing ist nur eine von unzähligen Suchhunde-Einsatzarten, geniesst – zumindest in unseren Breitengraden – jedoch eher ein Schattendasein. Die Sparten der Flächensuchhunde (Lawinenhunde, Erdbebensuchhunde usw.) sind auf Grund ihrer medialen Präsenz in der Bevölkerung wesentlich bekannter. Obwohl der Einsatz realer Vermisstensuche in der Schweiz der Polizei vorbehalten ist, entdecken immer mehr Kynologen im Mantrailing eine optimal auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Hundes abgestimmte Beschäftigung. Grösstenteils unabhängig von Rasse und Alter ist Mantrailing eine artgerechte, die Beziehung zwischen Hundehalter und Hund fördernde Arbeit.